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Liebe Grüße Kerstin

Duschgel adieu - her mit der Seife! // terrorists of beauty

07. Juni 2020

Über mein Projekt das Bad plastikfreier zu bekommen, wie der aktuelle Stand ist und was das alles mit dem tollen Label terrorists of beauty zu tun hat!

Seit längerer Zeit versuche ich mein Bad plastikfreier zu bekommen. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, denn das ist ein Prozess. Ich mach mir hier auch keinen großen Stress, sondern gehe Schritt für Schritt voran, miste aus, ersetze durch Alternativen und versuche immer etwas besser zu werden. Wenn ich das jetzt ganz radikal machen würde, dann müsste ich viele Sachen wie nicht benutzte Wattestäbchen oder ungeöffnete Shampoo und Duschgel Flaschen einfach in den Müll werfen und das ist ja auch nicht nachhaltig. Deswegen war in dem letzten Jahr die Devise "Aufbrauchen und durch plastikfreie Lösungen ersetzen" angesagt. Ich glaube, dass es mich auch schlicht und einfach überfordert hätte, wenn ich das von jetzt auf gleich hätte umsetzen müssen. Man muss ja auch bisschen recherchieren was für einen am besten umsetzbar ist. Nicht jedes Produkt funktioniert für jeden Haut- oder Haartyp perfekt. Dafür sind wir einfach zu verschieden und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Schließlich will man ja nicht irgendeine Alternative, sondern mit der neuen soll man auch zufrieden und glücklich sein und nicht der Plastikversion hinterher heulen.

Ziemlich schnell zog bei mir ein Rasierhobel von hello simple und eine Rasierseife ein, nachdem das Rasiergel leer war. Nachdem jetzt die spezielle Seife zum Rasieren fast aufgebraucht ist, würde ich sagen, dass die sicherlich nicht nötig ist, aber ich wollte es mal ausprobieren ;) Da tut es auch jede andere Seife, die etwas schäumt. Ich kann nicht sagen, dass ich mich noch nicht geschnitten habe, aber es ist echt die Ausnahme und ich komme damit mittlerweile sehr gut zurecht. Hätte ich ja anfangs nicht gedacht! Aber Übung macht schließlich den Rasiermeister *g*.

One person can't change the world. But one person can inspire others. So that they can change the world together.

terrorists of beauty

Nach gut einem Jahr hab ich jetzt auch geschafft diese unglaublich vielen Fläschchen an Duschgel aufzubrauchen. Da hab ich gefühlt immer wieder neue gekauft, weil irgendeine Verpackung toll designed war (ich Verpackungs-Junkie...), der Inhalt gut gerochen hat oder die Marke mich irgendwie angesprochen hat. Schließlich braucht Frau ja auch bisschen Abwechslung und will nicht ständig den gleichen Duft um sich haben. Manchmal muss es eher frisch zitronig sein und das andere Mal ist es draußen kalt und man mag lieber was Herbes oder Vanilliges. Manche Gerüche mag ich nur im Sommer, andere nur im Winter. Kennt Ihr das? ;) Aber jetzt ist endlich alles leer und ich habe die zwei festen Seifen, die ich schon vor Ewigkeiten geschenkt bekommen habe, in meine Duschzeremonie aufgenommen. Sie hängen jetzt in einem schönen Seifensäckchen und ich freue mich sehr darüber!

Beim Shampoo bin ich auch relativ schnell auf die zunächst feste Variante umgestiegen. So viele Shampoo Flaschen hatte ich gar nicht in meinem Schrank (Gott sei Dank!). Hier bin ich aber noch am Experimentieren und will das Projekt "Haarseife" jetzt demnächst mal angehen. Da hab ich mich noch nicht so angetraut, aber Versuch macht klug! Das werde ich mit den Produkten des small business, das ich Euch heute vorstellen werde, in Angriff nehmen.

Insgesamt habe ich an Beauty- und Pflegeprodukte eh fast nichts im Schrank. Ich bin einfach absolut nicht der Schmink-Typ. Zudem verträgt meine Haut viele Sachen nicht. Eine Zeit lang habe ich mir eingeredet, dass ich unbedingt mehr machen oder mir auch mal Tipps von einem Make-up Profi holen müsste. Vielleicht probier ich das mal aus, aber aktuell habe ich da keinen Bedarf. Dank Corona ist es ja eh gerade schlecht mit Ausgehen ;) Mein Motto diesbezüglich lautet: Weniger ist mehr. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Manche Sachen finde ich an anderen toll, aber an mir gefällt es mir nicht. Da muss jeder was für seinen Typ finden und das braucht manchmal etwas Zeit. Heute möchte ich Euch das Label terrorists of beauty ans Herz legen, das ich in einem Concept Store bei meinem letzten Hamburg Aufenthalt entdeckt habe. Ich liebe Ihre Message, dass es zum schön sein nicht viel braucht und finde Ihr Seifenkonzept einfach ganz arg toll! Überzeugt Euch selbst von dem Start-Up, dass der Schönheitsindustrie mit viel Frauenpower den Kampf ansagt =)  


Interview mit Mar Navajas Garcia und Natalie Richter von terrorists of beauty

Beschreibt doch den jeweils anderen mit drei Worten!

Mar ist schnell, knallhart und leidenschaftlich.
Natalie ist kreativ, visionär und hands-on.

Welchen beruflichen Background habt Ihr?

Mar hat Jura in Spanien studiert und lebt seit einigen Jahren in Deutschland. Hier hat sie der Rechtsanwalts-Karriere aber schnell den Rücken gekehrt und hat nach mehreren Stationen von Google über Community Management in einem Co-Working-Space schließlich ihre Berufung im Seifen machen gefunden.

Natalie war ursprünglich in verschiedenen Hamburger Werbeagenturen tätig und sich im Anschluss mit leev, einer regionalen Fruchtsaft-Manufaktur, selbständig gemacht. Aber zwei Start-ups sind auf Dauer einfach nicht machbar, deshalb entschloss sie sich Anfang 2020 in Vollzeit für terrorists of beauty in den Kampf zu ziehen.

Ihr wohnt zusammen in einer Startup-WG in Hamburg - so steht es auf der Webseite. Stimmt das noch? Wie ist es so ständig zusammen zu sein (beruflich + privat)?

Ja, das stimmt. Wir sind Mitbewohnerinnen, Freundinnen und Business Partnerinnen. Natürlich hat terrorists of beauty dadurch eine große Präsenz in unserem Leben. Aber wir sehen das alles ja nicht als Business, sondern als Mission. Deshalb haben wir viel Spaß daran, in unserem Co-Working-Space in unserer WG und auch mit der Unterstützung unserer Mitbewohner an terrorists of beauty zu arbeiten. Die Abstimmungswege sind dadurch extrem kurz und schnell. Nach Feierabend sind wir nur noch Freunde, kochen zusammen, gehen zum Yoga oder führen unsere Hunde Gassi. Zwischendrin kann die Arbeit natürlich auch immer mal wieder aufploppen, aber eher als Brainstorming, das Spaß macht.

Euer Label nennt sich "terrorists of beauty" - radically natural. Braucht es radikale Ansätze / Methoden um heutzutage im Bereich Beauty etwas verändern zu können oder was hat es damit auf sich?

Wir denken, dass es an der Zeit ist, radikalere Töne anzuschlagen. Ganz nach dem Vorbild von Greta Thunberg wollen wir laut werden, Großkonzerne etwas unsanft aufrütteln und Menschen inspirieren, sich uns anzuschließen. Denn langsam läuft uns sonst einfach die Zeit weg, in der wir unsere Erde noch retten können. Bäume umarmen und I love the planet überall drauf schreiben genügt nicht mehr. Wir müssen aktiv werden – und uns und unseren Konsum radikal verändern.

Wie ist Eure erste Blockseife entstanden? Zu Hause oder habt Ihr Euch gleich an Profis mit Euren Anforderungen gewandt? Erzählt mal bisschen =)

Mar kommt aus einer spanischen Landfamilie, wo das Seifen Machen etwas ganz normales ist. Dadurch kannte sie die grundlegenden Prinzipien, wusste aber auch, dass es gar nicht so leicht ist, in großer Stückzahl Seifen von gleichbleibender und hoher Qualität herzustellen. Wir haben uns deshalb sehr schnell dazu entschieden, mit einem erfahrenen Produzenten zusammenzuarbeiten. Dazu haben wir verschiedene Manufakturen in Norddeutschland gescreent. Denn wenn unsere Produkte nicht halten, was sie versprechen, können wir so radikal sein, wie wir wollen – wir werden den Kampf gegen die Großen der Branche dann trotzdem verlieren.

Welche Niederschläge musstet Ihr seit der Gründung hinnehmen und wie habt Ihr Euch aus dem Tief wieder raus gekämpft?

Wir haben terrorists of beauty neben unseren regulären Vollzeit Jobs gegründet. Aber dadurch waren wir im ersten Jahr einer extremen Belastung ausgesetzt. Wir haben wirklich Tag und Nacht gearbeitet, um diesen Workload irgendwie zu wuppen. Unser Privatleben hat extrem gelitten, Freunde und Partner fanden das auf Dauer nicht so witzig. Ständig war eine von uns krank, dann ist die andere wieder eingesprungen. Zwischendrin standen wir ehrlich gesagt kurz vorm Burnout. Aber wir wussten immer, wofür wir das machen und es hat uns beflügelt weiter zu machen. Als wir uns dann Anfang 2020 dazu entschieden haben, terrorists of beauty in Vollzeit zu machen, war das wie eine Befreiung. Und dann kam Corona, um uns direkt das Leben schwer zu machen. Aber wir sind Kämpfer! Auch dieses Tief überwinden wir.

Was war Euer absoluter Glücksmoment mit terrorists of beauty?

Oh, es gab sehr viele Glücksmomente. Sonst hätten wir das alles nicht durchgehalten. Allein der erste Monat, Dezember 2018, als wir gestartet sind, war unbeschreiblich: Wir setzten unseren Webshop online und über reine Mund-zu-Mund-Propaganda kamen immer mehr Bestellungen rein bis 1000 Stück Seife nach knapp vier Wochen ausverkauft waren. Dann ein paar Monate später die Anfrage von BUDNI, ob sie uns in 80 Drogerie-Filialen listen dürfen. Auch als uns DariaDaria aus dem Nichts in ihrer Instagram Story geteilt hat sind wir vor Glück vom Stuhl gefallen. Ach, wir könnten ewig so weiter erzählen.

Eure Blockseifen haben so ungewöhnliche Zutaten wie Kokosnuss-Kohle, Traubenkernöl oder Kurkuma. Das liest man bisher relativ selten. Was können die alles Tolles?

Bei Duschgel und Shampoo achten wir alle penibel auf die Ingredients. Aber bei Seife ist es plötzlich einfach nur Seife. Dabei ist es bei einem solchen Naturprodukt umso wichtiger, sich die natürliche Power der Zutaten zu Nutze zu machen, um verschiedene Effekte für Haut und Haar zu erzielen. Mar hat Korkenzieher-Locken, Natalie eher Schnittlauch-Locken. Diesen Bedürfnissen kann man nicht mit einer Einheits-Seife begegnen, wenn man es ernst meint! Deshalb arbeiten wir bei unseren Seifen mit sehr spezifischen Formulierungen, die mit Key-Ingredients veredelt sind. Kokosnuss-Kohle hat die Kraft gegen Hautunreinheiten anzugehen. Traubenkernöl ist eines der leichtesten Öle, das gleichzeitig sehr viel Feuchtigkeit spendet, Kurkuma ist ein altes indisches Schönheitsgeheimnis. Die Natur hat einfach sehr viel zu bieten. Wir versuchen das in unsere Produkte und deren Wirkungen einfließen zu lassen.

Ihr kämpft gegen die Gesetze der Schönheitsindustrie: ohne Plastik, vegan, palmölfrei, frei von Mikroplastik etc. Eigentlich könnte man sagen "back to basic". Welcher Lebensbereich könnte auch mehr "basic" vertragen und warum?

Definitiv ist unsere Botschaft "back to basic". Es braucht nicht 10 unterschiedliche Pflegeprodukte, um schön zu sein. In unseren Seifen steckt alles drin, was Haut und Haar brauchen. Wer eine Extraportion Pflege on top benötigt, kann mit Apfelessig oder natürlichen Ölen ein wenig mehr tun, aber das ist mehr als genug. Denn unsere Haut und unser Haar kann sich eigentlich hervorragend selbst pflegen. Der ganze Überkonsum im Bad ist nur eine Erfindung der Industrie, um mehr Geld zu verdienen und Haut und Haar von den Produkten abhängig zu machen.

Was bedeutet für Euch ganz persönlich "schön"? Wer oder was ist für Euch „schön"?

So zu sein wie man ist. Ohne Maske, ohne äußere Schichten. Die Schönheitsindustrie propagiert immer Defizite, die ausgeglichen werden müssen. Wir sagen, dass wir eigentlich schon alles haben, um schön zu sein. Wir müssen es nur (wieder) entdecken.

Eure Seifen werden in Deutschland hergestellt und in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung verpackt. Warum habt Ihr Euch für diesen Weg entschieden?

Wir hatten nie vor, ein Business zu gründen. Wir wollten einfach ein Angebot schaffen, das von A bis Z nachhaltig ist. Es gibt so viele Werbelügen da draußen. Wir wollten eine Firma aufbauen, die radikal und natürlich ist. Da passt es nicht, sich Verpackungen aus China zu ordern oder in hochautomatisierten Logistik-Zentren unsere Waren zu verpacken. Bei allem was wir tun fragen wir uns immer: was ist die nachhaltigste Lösung im Sinne von Mensch und Umwelt. Das geht sehr oft zulasten der Wirtschaftlichkeit. Aber genau deshalb arbeiten wir ja auch ohne Investoren, weil wir nur so langfristig frei vom Druck der Kosteneffizienz sind. Wir tun einfach, was wir für richtig halten.

Eure Mission ist es das gesamte Geschäft der Schönheitsindustrie zu verändern. Wie kann jeder Einzelne von uns denn ein Mitstreiter werden? Eure 5 ultimativen Tipps? Welche Waffen brauchen wir außer Euren 4 Blockseifen? =)

Neben unseren vier Seifen braucht es nur noch eine nachhaltige Zahnbürste aus Holz, Zahncreme ohne Plastik-Verpackung, z.B. Denta Tabs, einen Rasierer aus Metall, ein plastikfreies Deo und für die Frauen unter uns einen Menstruations-Cup. Damit ist man eigentlich vollends ausgestattet und die Revolution kann beginnen!


Wo bekommt man die tollen Produkte von terrorists of beauty?

Dank der wunderbaren Erfindung des Internets haben Mar und Nathalie selbstverständlich einen Online-Shop, in dem Ihr sie kräftig unterstützen könnt. Mittlerweile gibt es aber über 100 Läden in denen Ihr die Produkte auch offline kaufen könnt. Kuckt doch mal hier, ob was in Eurer Nähe dabei ist.

An Seifen gibt es:

  • Handseife - Soap for hope (Hilf den Menschen im Kampf gegen Corona; mit jedem Kauf gehen 1€ geht an die Initiative: Kochen für Helden)
  • block 001: cleanse + strengthen (hair + face + body - Kokosnuss Kohle + Zedernöl)
  • block 002: balance + smooth (face + body - Traubenkernöl)
  • block 003: protect + calm (hair + face + body - Sheabutter)
  • block 004: repair + nourish (hair + body - Kurkuma + Kakao)

Im Bereich Accessoires könnt Ihr folgendes bestellen:

  • block holder 001 (Seifenhalter)
  • rasierhobel 001 (Plastikfreier Rasierer)
  • travel bag 001 (Seifensäckchen creme-weiss)

So eine Seife in Kombination mit einem schicken Seifensäckchen eignet sich auch wunderbar als Geschenk. Nur so als Tip ;) Schreibt es Euch am besten gleich mal auf die Geschenkeliste!

 

Schlusswort

Wie sieht es in Eurem Badezimmer aus bezüglich plastikfrei? Seid Ihr schon auf Haarseife umgestiegen und wie sind Eure Erfahrungen damit? Ich freu mich auf Eure Nachrichten in den Kommentaren!

Liebe Seifen-Grüße
Kerstin


Photo Credit: terrorists of beauty

 

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