Wir basteln mit Feuerlöschern
// werkvoll by Lena Peter

06. Oktober 2019

Warum Kinder die Feuerwehr mögen, über Produkte aus recycelten Feuerlöschern und was das alles mit dem nachhaltigen Label werkvoll by Lena Peter zu tun hat.

Ich bin schräg gegenüber von einem Feuerwehrhaus aufgewachsen. Großes Kino sage ich Euch! Als kleiner Steppke musste ich immer kucken, was die großen Jungs da drüben so machen: Einsatzübung, Autos putzen, Halle fegen, Testfahrten - alles wurde von mir begutachtet :) Besonders toll war es, wenn ein echter Einsatz war: mit quietschenden Reifen fuhren die Männer dann aus allen Himmelsrichtungen an und ließen kreuz und quer ihre Autos stehen (was immer von meinem Dad kommentiert wurde mit "mei, können die auch mal normal parken?") Dann war ein hektisches Durcheinander angesagt, denn es muss ja schnell gehen! Irgendwann saßen dann alle im Feuerwehr-Auto, Blaulicht und Martinshorn wurde eingeschaltet und dann fuhren sie mit Tatütata 200m bis zur Hauptstraße vor und verschwanden aus meinem Blickfeld. Anzumerken ist, dass die Feuerwehrleute auch um 3 Uhr morgens das Martinshorn bereits am Feuerwehrhaus einschalten mussten und es nicht gereicht hätte das an der Hauptstraße anzumachen. Sonst wären ja nicht alle Leute aus dem Dorf aufgewacht und die Kinder hätten dann auch nicht ständig fragen können wohin die Männer denn gefahren sind und was da passiert ist. Immer wieder ein Spaß für Groß und Klein ;) Glaub man fühlt sich nur als Feuerwehrmann mit Martinshorn. Allein das Blaulicht bringts nicht so *g*. Das ist halt das Spielzeug der großen Männer - hihi.

Highlight war das alljährlich stattfindende Feuerwehrfest. Als direkte Anwohner wurden wir mit diversen Gutscheinen für Bier, Bratwürstel und Käse gut versorgt ;) Neben dem Süßwarenstand durfte man in Live und Farbe die Autos inspizieren und für die ganz Mutigen ging es mit der Drehleiter hinauf in luftige Höhen.

Als Kind findet man ja per se: Polizei, Müllabfuhr und Feuerwehr gut. Warum? Ich hab keine Ahnung ;) Müllabfuhr stand bei mir nie so hoch im Kurs. Zur (Kriminal-)Polizei wollte ich nach der 10. Klasse mal, aber die wollten mich nicht (wg. Zu starker Brille und kaputtem Knie). Aber die Feuerwehr hatte es mir als Kind einfach angetan. Leider nahmen die im Teenageralter noch keine Mädels. Das hat sich aber mittlerweile geändert. Thumbs up!

Ich hab mal bisschen recherchiert und hier kommen 10 Gründe warum Kinder die Feuerwehr so lieben.

1. Die Feuerwehr rettet Leben und riskiert dabei ihr eigenes
2. Ein Feuerwehrmann zählt immer zu den Guten
3. Feuerwehrmänner sind Helden des Alltags
4. Die Helden kennen die Kinder aus dem Fernsehen
5. Eine Feuerwehr hat immer ein großes Feuerwehrauto
6. Die Feuerwehr ist immer rot
7. Ein Feuerwehrauto hat eine Menge coole Features
8. Die Feuerwehr darf Krach machen
9. "Platz da - hier kommt die Feuerwehr"
10. Die Feuerwehr erfüllt Kinderwünsche

(Quelle: familienwelt.org/kinder-feuerwehr-lieben/)

Neben der Feuerwehr stand bei mir schon immer Basteln ganz hoch im Kurs. Nicht immer hübsch, aber immer mit ganz viel Leidenschaft. Ich habe als Kleine immer meine Mitmenschen dazu verpflichtet mit mir zu "Basteln und zu Üben" ;) Ich mache das immer noch sehr gerne. Während ich beruflich eher in die Tasten des Laptops haue, muss ich als Ausgleich zu Hause viel mit den Händen machen: Basteln, Brot backen und mich im Garten austoben.

Das Label werkvoll by Lena Peter hat auch einen ganz besonderen Bezug zur Feuerwehr und zum Basteln. Lena stellt als One-Woman-Show unter anderem aus recycelten Feuerlöschern ganz tolle neue nachhaltige Produkte her. Da gibt es coole Leuchte, Dosen, Kerzenhalter und vieles mehr zu bestaunen. Upcycling deluxe sozusagen! Aber es gibt nicht nur Sachen in der Farbe Rot. Auch für Kinder gibt es sehr kluge Sachen, die einfach mit den Kleinen mitwachsen und an denen man lange Freude hat. Aber seht und lest doch selbst =) Viel Vernügen dabei!

Ein paar Fragen zum Warmwerden:

- Lieblingstier... Hund
- Erster Berufswunsch...Tierärztin
- Meer oder Berge... Berge
- Mein Morgen beginnt mit... meinen zwei Kindern und meinem Mann, Frühstück und Sport
- Mein Traum-Reiseziel... Neuseeland
- Dieses Instrument würde ich gerne spielen können... Gitarre
- Mein großes Vorbild... Kinder - so „unvoreingenommen“ und „sorgenlos“, das wünscht man sich oft selbst noch mal ein Kind zu sein
- Das hasse ich… Hassen ist ein „starkes Wort“. Ich mag selbst zb. kein Fleisch essen (habe ich auch noch nie), aber ich verurteile niemanden der es tut. Ich finde es schön, wenn jeder für sich entscheiden kann. Ich mag es nicht so gerne, wenn Menschen nicht ehrlich und „ich“ bezogen sind. Ich finde in der heutigen Zeit ist es wichtig zwar auch auf sich selbst zu schauen, aber trotzdem auf sein Umfeld und vor allem unsere Natur/Welt zu achten und achtsam damit umzugehen.

Du hast Industrial Design studiert. War von Anfang an klar, dass Du Dich selbständig machen willst oder wie ist es dazu gekommen?

Ja, für mich war gleich klar, dass ich selbstständig arbeiten möchte. Ich war kurz nach meinem Studium auch gleich schwanger mit meiner ersten Tochter. Ab dem Zeitpunkt habe ich zuerst viel im Bereich Grafik- und Webdesign sowie Fotografie gearbeitet. Danach habe ich nach und nach meinem Onlineshop aufgebaut, bin auf Endverbrauchermärkte gegangen und so ist das Ganze immer mehr gewachsen.

Rückblick: Was war Dein erstes Produkt und wie kamst Du auf die Idee? Wie lange hat es gedauert von der ersten Skizze bis zum fertigen Produkt, das Du dann auch verkauft hast?

Mein erstes Produkt war der Raumteiler STRUKTUR. Ich habe in meinem Praktikumssemester bei der Firma ZEITRAUM entworfen, er war erst nur als Raumteiler für den damaligen Messestand gedacht. Dort kam er aber so gut an, dass ich daraus ein Verkaufsprodukt gemacht habe. Die Ideen kommen bei mir Gott sei Dank relativ schnell, dabei inspiriere ich mich oft an der Natur. Der Raumteiler Struktur ist wie eine „Kletterpflanze“. Bei meinen Ideen skizziere ich nicht lange auf dem Papier, sondern baue meist relativ schnell ein richtiges Modell.

Du machst alles alleine: von Idee, Produktion über den Vertrieb. Was magst Du an daran und was nervt Dich auch manchmal an dieser Tatsache?

Ich liebe das und genau das macht mein Label „werkvoll“ auch aus. Das alles aus einer Hand kommt, ich alles unter „Kontrolle“ haben und eben auch allein entscheiden kann/darf. So wird mir auch nie langweilig, es ist schön abwechslungsreich. Mal designen, mal fotografieren und natürlich auch alles per Hand herzustellen und persönlich abzuschicken. Den Kontakt zu dem Kunden zu haben, zu wissen, wohin mein Produkt kommt, ist für mich sehr wertvoll (werkvoll ;))
Ich möchte dies auch weiterhin beibehalten.

Gab es mal Zeiten wo Du kurz vorm Aufgeben warst bzgl. Selbständigkeit? Wie hast Du Dich aus dem Tief wieder rausgezogen?

Nein, das gab es bei mir nie. Klar ist es anstrengend und viel. Vor allem Job, Haushalt und Kids unter einem Hut zu bekommen. Aber nur so habe ich das Glück für meine Kinder jeden Tag, jeder Zeit da zu sein und gleichzeitig meiner Leidenschaft nachzugehen. Das geht natürlich nur, weil bei mir alles von „zu Hause“ stattfindet. Pc im Wohnzimmer, Werkbank im Flur, Werkstatt und Lager im Keller.

Du verbindest bei Deinem Label Nützliches mit modernem Design. Welcher Alltagsgegenstand bräuchte dringend mal einen modernen Look? Was schwebt Dir da so vor? Erzähl mal :)

Da gibt es so einiges, ich habe auch einige Grundideen noch auf meinen Schreibtisch liegen, da fehlt momentan aber die Zeit zum weiter entwickeln. Vor kurzem habe ich z.b. eine neue hochwertige Kinderschaukel aus Holz entworfen und online gestellt. Ich finde, es gibt gerade im Kinderbereich noch so viel Zeug auf Plastik. Das ist heutzutage gar nicht mehr vertretbar, finde ich.

Deine Produkte werden regional unter fairen Bedingungen in kleinen Serien hergestellt. Wie wichtig ist Dir das? Was müsste Deiner Meinung nach passieren, dass mehr Leute weg von der Massenproduktion gehen und das ebenfalls so umsetzen wie Du?

Das hat bei mir oberste Priorität. Neben der Sinnhaftigkeit der Produkte und deren nachhaltigen Materialien, ist es genauso wichtig wie die Produkte hergestellt werden. Bei mir wird alles außer der Hochstuhl und die Schaukel (Schreinerarbeiten) in meinem „Zuhause/Werkstatt“ hergestellt, keine langen Liefer- und Produktionswege, alles auf einer Hand. Die Schreinerei, mit der ich zusammen arbeite, sitzt ebenfalls in der Nähe.
Ich denke, wir müssen generell umdenken, damit auch die Produktionsfirmen umdenken. Wenn der Bedarf/die Nachfrage weiter so bleibt, ist es schwierig den Firmen von nachhaltigen Produktionen zu erzählen. Da steht der Umsatz immer im Vordergrund.

Dein Kinderhochstuhl Ma(h)l 2, der sozusagen mit dem Kind mitwächst, ist total genial. Warst Du als Mama von der bisherigen Lösung genervt oder wie kam es zu diesem Produkt?

So ungefähr kann man es sagen. Als meine erste Tochter 6 Monate als war, wollte ich ihr einen Hochstuhl kaufen, für mich war auf dem Markt aber nicht das richtige dabei. So habe ich mich selbst ans Entwerfen gemacht. Mir war wichtig ein Möbelstück zu entwerfen, dass es nicht nur die Zeit am Tisch im Hochstuhl übersteht, sondern eben ein Leben lang. Als Kinderstuhl, Kindertisch oder später, wenn die Kinder außer Haus sind, eben noch verwendbar als Beistelltisch. Langlebige Möbel sind nachhaltig.

Gefühlt ist das Thema Nachhaltigkeit und Upcycling so ein bisschen zur Modeerscheinung geworden. Du beschäftigst Dich schon lange durch Dein Label damit. Warum hast Du Dich entschieden diesen Weg zu gehen?

Das ist es tatsächlich. Ich finde, es ist auch echt schwierig geworden. Vielen denken, ach ja die ist „nachhaltig“, wer weiß wie das so wirklich abläuft. Das Wort/die Wörter sind leider ziemlich durch den „Dreck“ gezogen worden. Aber bei mir ist es tatsächlich so, dass ich mich mit dem Thema auch intensiv schon im Studium und vor allem in der Bachelorarbeit beschäftigt habe. Ich bin schon früh mit dem Thema von meinen Eltern beschäftigt und somit geprägt worden. Dafür bin ich sehr dankbar, denn nur so kann ich ein Teil dazu Beitragen, dass auch meine Kinder hoffentlich noch eine schöne Zukunft haben.
Es gibt doch nichts Schöneres einen Job zu haben, welches zum einen seine Leidenschaft ist und zum anderen etwas ist, womit man Gutes tut.

Welche drei Tipps kannst Du aus Deinem Erfahrungsschatz anderen mitgeben, die auch ein small business starten wollen?

Puh, schwierig. Aber was ich definitiv mitgeben kann ist, seit mutig, traut euch eure Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen und lebt eure Träume, dann werden sie Wirklichkeit.

Wenn Du drei Wünsche in Bezug auf Dein Label frei hättest, was würdest Du Dir aktuell wünschen?

Wunsch für mich selbst: genügend Platz für meine Werkstatt und Lager. Ich träume von einem Haus mit Anbau für mein Label „werkvoll“ und kleinem Laden.
Dann wünsche ich mir natürlich, dass meine Produkte und meiner Arbeit bekannter wird und ich weiterhin die Möglichkeit habe tolle Produkte zu entwerfen und auf dem Markt zu bringen.

Was ist Dein aktuelles werkvoll Lieblingsprodukt und warum?

Puh, ich glaube, das kann ich mich nicht festlegen. Ich stehe absolut hinter jedem meiner Produkte ;)

Wo bekommt man die tollen nachhaltigen Produkte von werkvoll?

Im Design Online Shop von werkvoll gibt es ganz viele coole Sachen zu bestaunen und natürlich auch zu kaufen ;) An Leuchten könnt Ihr FIRE​​​​LIGHT (aus recycelten Feuerlöschern), MOLLY, CHARLY und FELIX (aus recycelten Backformen) erwerben. Im Bereich Kinderprodukte warten auf Euch: Kinderhochstuhl, Kinderstuhl, Kindertisch, Schaukel, Babywiege, Glückskuschler Kissen ALPENTIERE, Dirndlpuppe ANNI und Tragetuch LITTLE WOMBAT. An Tisch- und Sitzmöbel könnt Ihr wählen zwischen Hocker PAUL, Sitzball VLUV, Gartenstuhl UNBUNT und der Bank- und Tischkombi GSESSN & GSSEN. Weiter gehts mit unterschiedlichen Garderoben und Raumteilern. In der Sparte Accessoires bekommt Ihr aus recyelten Feuerlöschern: Buchstabendose, Namensdose, Zahnbürstenhalter, Blumentopf, WC-Bürste, Kerzenhalter, Vase, Henkeldose, Vasendose, Dose, Spardose und Schaufel. 

Schlusswort

Wie fandet Ihr als Kind Feuerwehr & Co.? Und wie gefallen Euch die Sachen von werkvoll? Leute, bald steht ja Weihnachten vor der Tür. Falls Ihr einen Feuerwehr-Fan in der Familie habt, dann wisst Ihr ja jetzt wo der richtige Laden dafür ist =) Auch für den Rest findet sich dort sicher ein cooles nachhaltiges Upcycling Geschenk!

Liebe Feuerwehr-Grüße
Kerstin

Photo Credit: werkvoll by Lena Peter

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