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Liebe Grüße Kerstin

Schuhe vom Schuhmacher // SORBAS Shoes

28. Juli 2019

Über meine Hassliebe zum Thema: Schuhe, interessante Fakten über die Fußbekleidung und was das alles mit dem fairen Label SORBAS Shoes zu tun hat!

Schuhe und ich - ein wahrlich spezielles Thema. Am besten könnte man es mit einer Hassliebe beschreibe. Was ich daran nicht mag? Ich finde Klamotten kaufen ja schon mehr als schwierig, aber Schuhe finden ist für mich mit Abstand das Schlimmste. Es macht mir sowas von überhaupt keinen Spaß. Allein bei dem Gedanken bekomme ich schon schlechte Laune. Sollte ich allerdings nach einer Ewigkeit wirklich welche finden, die mir passen und so richtig gefallen, dann ist es die große Liebe! Diese werden dann getragen bis sie komplett aus dem Leim gehen. Manchmal bin ich schlau und kaufe mir noch ein Exemplar nach, damit ich mit dem Modell noch mehr Lebenszeit verbringen kann. Vielleicht wäre es anders, wenn mir total viele gefallen würden. Dann würde ich wohl nen Teufel tun und die nochmal kaufen ;) Dementsprechend habe ich kein Zimmer voll Schuhe. Mein Freund hat mehr Fußbekleidung als ich. Vielleicht sollte ich mir Sorgen machen ;) Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass ich mit den typischen Mädelsschuhen à la High-Heels & Co. einfach nichts anfangen kann. Zum einen macht mein kaputtes Knie da nicht mit und zum anderen käme ich mir total verkleidet vor. Das bin einfach nicht ich. Weiterhin bräuchte ich für den Auftritt in hohen Hacken erst mal ein Training. Aber wie ich mich kenne, bleibe ich sowieso im nächsten Gullydeckel hängen und küsse dann ganz famos den Asphalt. Damit wär dann sicher das linke Knie auch noch kaputt...

Give a girl the right shoes and she can conquer the world.

Marilyn Monroe

Recht hat sie die Marilyn. Applaus! Sie sagte "richtige Schuhe" und nicht mit Schuhe, die eher zum Stehen gedacht sind, erobert man die Welt. Ich bin dann eher der Typ für die flache, "sportlichere" Variante. Allerdings gehör ich auc nicht zur Sparte Mainstream, die gerne Schuhe hat, die alle anderen auch haben. Zudem gefallen sie mir meistens nicht oder zwicken irgendwo. Zu groß, zu klein, zu schmal, zu breit - es ist wirklich schwierig mit den Tretern. Man könnten jetzt auch sagen, dass meine Füße an dem Dilemma Schuld sind, aber das löst das Problem ja auch nicht.

Hier folgen ein paar interessante Fakten zum Thema: Schuhe (bezogen auf Deutschland)

  1. Die Frau besitzt im Durchschnitt 17,3 Paar Schuhe. Der Mann dagegen nur 8,2.
  2. Frauen kaufen im Schnitt 6 Paar neue Schuhe im Jahr. Die Männerfraktion dagegen nur Zwei.
  3. Im Jahr geben deutsche Haushalte für neue Schuhe circa 155 € aus. Das sind bei 4 Paar dann im Schnitt 39€, wobei Frauen hier grundsätzlich mehr ausgeben als Männer.
  4. Deutschland gibt in Europa am meisten Geld für Schuhe aus (12,5 Mrd.) Umgerechnet auf die Bevölkerung führt Italien die Spitze allerdings an. Sie geben 30% mehr für neue Schuhe aus.
  5. 82% der Deutschen kaufen Schuhe, die nicht passen. Bei Frauen sind sie zu klein, bei den Männern meist zu groß.

Quelle: https://www.sioux.de/cms/magazin/10-ueberraschende-fakten-ueber-fuesse-und-schuhe

In Bezug auf Schuhe lebe ich wirklich nach dem Minimalismus-Prinzip. Ich habe einfach wenige davon und die trage ich dann auch wirklich lange. Allerdings war bisher davon bestimmt kein einziges Paar nachhaltig - geschweige denn - fair produziert. Das ist für mich in letzter Zeit aber sehr wichtig geworden. Ich kann und will diese Maschinerie, die nur auf billig und viel aus ist, nicht mehr unterstützen. Das Thema ist nun auch beim Kauf von neuen Schuhen aufgetaucht. Also wenn es nach dem perfekten Fußkleid für mich geht, dann ist dieses: vegan, aus einem nachhaltigen Material und fair produziert. Tja. Jetzt sucht mal nach sowas. Macht Euch schon mal ein paar Kannen Kaffee oder Tee, denn es wird länger dauern...Aber ne - halt Stop! Braucht Ihr gar nicht, denn ich bin da letztens über ein small business namens SORBAS Shoes gestolpert =) Das Label lässt Ihre Unisex-Schuhe in traditionellen Schuhmacherbetrieben, die in Serbien, Griechenland und Portugal angesiedelt sind, von Hand fertigen. Mit der Auswahl von kleinen, vertrauenswürdigen Betrieben für die faire Produktion, wollen sie die lokale Bevölkerung und Entwicklung fördern. Im Sortiment gibt es sehr viele vegane Schuhe aus unterschiedlichsten Materialien. Als ich über SORBAS gestolpert bin, machte mein "Support small business" - Herz einen kleinen Hüpfer :) Und jetzt kommt hier das übliche maßgeschneiderte Oh Jaja - Interview. Diesmal mit Dario, der für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Ich freue mich sehr!


Interview mit Dario Nassal von SORBAS Shoes

Was ist Deine Aufgabe bei SORBAS und was hast Du für einen beruflichen Background?

Ich bin bei SORBAS für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig, kümmere mich um die Kooperation mit Bloggerinnen und Bloggern und um Ausschreibungen für Wettbewerbe und Fördermittel. Mein Studium hatte nicht direkt etwas mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu tun, ich habe Politikwissenschaft studiert. Aber neben des Studiums habe ich schon früh journalistisch gearbeitet, habe Praktika bei Lokalzeitungen, Radio und Fernsehen gemacht und auch schon Öffentlichkeitsarbeit für eine Kulturinstitution.

Wenn Du ein Schuh wärst - welche Farbe, Form, Material und Modell würdest Du Dir aussuchen? =)

Wenn ich es mir aussuchen darf: Die ’77 Milori Kork Schuhe von SORBAS. Das Milori-Blau gehört zu meinen Lieblingsfarben, Kork als nachhaltiges, natürliches Material, das weich, elastisch und trotzdem resistent ist, gefällt mir sehr gut. Und Ankle Boots als Form habe ich schon immer gemocht, weil sie genauso lässig wie schick wirken. Außerdem sind es vegane Schuhe.

Ich glaube, Ihr seid mit die ersten (?) bei denen es Unisex Schuhe gibt. Find ich mega! Wollt Ihr mit dem klassischen Frauen- / Männer Klischee aufräumen oder warum habt Ihr Euch dafür entschieden?

Aus Design-Perspektive ergibt diese Trennung zwischen Frauen- und Männerschuhen oft keinen Sinn. Das beste Beispiel sind Sneaker, die sehen für Frauen und Männer gleich aus und das funktioniert wunderbar. Aber auch andere Modelle wie beispielsweise Oxford-Schuhe unterscheiden sich vom Schnitt her oft nicht. Die Wirkung entsteht häufig nur durch den Größenunterschied. Dennoch haben die meisten Onlineshops getrennte Bereiche für Frauen- und Männerschuhe. Aus unserer Sicht ist das unnötig. Jede und jeder soll die Schuhe tragen, die sich gut anfühlen und gefallen. Frauen- und Männerklischees sollten da keine Rolle spielen. Und natürlich hat das auch eine gesellschaftliche Komponente: Denn so wie bei den Schuhen ist die Betonung des Geschlechts aus unserer Sicht in vielen Lebensbereichen eigentlich nicht nötig. Deshalb freuen wir uns, dass mittlerweile mehr über Unisex diskutiert wird und Frauen- und Männerklischees öfter hinterfragt werden.

Ihr arbeitet schon seit 4 Jahren am Aufbau einer nachhaltigen Schuhproduktion. Was waren die bisherigen Höhen und Tiefen?

Am Anfang war es nicht immer einfach. Wir hatten ständig Lieferschwierigkeiten. Es war schwer, die Schuhe so zu gestalten, wie wir das wollten. Denn die traditionellen Schuhmacher, mit denen wir zusammenarbeiten, hatten keine Erfahrung mit internationalen Lieferanten und auch wir hatten keine Erfahrung mit traditionellen Schuhmachern. Aber natürlich war der Weg nicht immer steinig. Es gab auch viele Höhepunkte. Ein besonderer Moment war zum Beispiel, als der erste selbstgemachte Schuh fertig war. Als wir merkten, dass das funktionieren kann: Man konnte den Schuh tragen und es gab erste Kunden, die diesen Schuh kaufen wollten. Das war ein großartiges Gefühl! Ein anderer wichtiger Höhepunkt für uns in der Gründungsgeschichte ist die Zusammenarbeit mit dem ersten traditionellen Schuhmacher in Serbien. Wir sind mittlerweile der Hauptabnehmer dieses Familienbetriebs. Und dank der Produktion von SORBAS Schuhen kann der Betrieb überleben. Die Zukunft ist gesichert und wir konnten die Löhne vor Ort steigern.

Ihr setzt auf innovative Materialien wie Ananasfasern, Kork und wasserfeste Bio- Baumwolle. Das klingt wie das Superfood unter den Schuhen ;) Was sind die Vorteile von diesen Materialien und wie seid Ihr darauf gekommen?

Das Gute an Materialien wie Ananasfasern, Kork und wasserfeste Bio-Baumwolle ist, dass es natürliche Materialien sind, die eine Alternative für vegane Schuhe bieten. Anders als vegane Materialien wie Kunstleder sind Kork, Ananasfasern und Bio-Baumwolle abbaubar und ressourcenschonend. Dazu kommt das Gefühl: Diese Materialien sind bequem, fühlen sich natürlich an und sind atmungsaktiv. Wir kamen darauf, weil wir eine Alternative zu Leder anbieten wollten. Wir waren auf der Suche nach Materialien, die genauso gute Eigenschaften wie Leder haben, aber eben trotzdem vegan sind. So haben wir Ananasfasern, Kork und Bio-Baumwolle entdeckt.

Eure Schuhe werden von kleinen, traditionellen Schuhmacherbetrieben in Europa hergestellt. Warum geht Ihr genau diesen Weg? Was ist Euch dabei wichtig?

Von Anfang an war die Idee bei SORBAS nicht nur vegane Schuhe zu entwickeln und zu verkaufen, sondern eben auch ein Entwicklungsprojekt zu gründen. Durch die Entwicklungshilfeagentur USAID kamen wir in Kontakt mit traditionellen Schuhmachern in Serbien. So entstand die Idee für ein neues Schuhkonzept: Wir entwickeln das Design in Berlin und gelernte, traditionelle Schuhmacher fertigen die Modelle dann in kleinen Familienbetrieben. Dadurch können wir die Zukunft des traditionellen Schuhmacherhandwerks in diesen Betrieben erhalten und gleichzeitig faire Schuhe an urbane Kunden in Städten wie Berlin, Hamburg und Wien verkaufen. Wichtig sind uns dabei zwei Dinge: Erstens ermöglicht uns die Zusammenarbeit mit Familienbetriebe eine enges und freundschaftliches Verhältnis mit den Herstellern. Wir kennen die Schuhmacher persönlich, wir wissen genau, wo und unter welchen Bedingungen unsere Schuhe gemacht werden. Zweitens können wir durch die Kooperation dafür sorgen, dass die Schuhmacher und Näherinnen in den Familienbetrieben ein gutes Einkommen haben, unter fairen Arbeitsbedingungen arbeiten und von ihrem Handwerk auch in Zukunft gut leben können.

Ihr lasst in Serbien, Griechenland und Portugal produzieren. Wieso fiel die Wahl genau auf diese Länder?

Die erste Kooperation mit dem Schuhmacher-Betrieb in Serbien kam durch einen Kontakt der Entwicklungshilfe-Agentur USAID zustande. Die Organisation hat uns mit den Schuhmachern zusammengebracht und wir haben uns dann persönlich getroffen und die Idee dort vorgestellt. In Griechenland entstand die Kooperation mit dem traditionellen Sandalenmacher Stelios, weil unser Gründer Stelios' Sohn auf eine Reise durch Griechenland kennengelernt hatte. Die Kooperation in Portugal entstand, weil der Betrieb in Serbien nicht genug Kapazitäten hatten, all unsere Schuhe zu produzieren. Wir waren auf der Suche nach einem Betrieb, der es bereits gewohnt ist, professionell mit natürlichen Materialien und internationalen Kunden zusammenzuarbeiten. So entdeckten wir den Betrieb von Paolo in Portugal. Langfristig sind wir nicht auf Serbien, Griechenland und Portugal festgelegt. Wichtiger als das Land ist für uns der Entwicklungsansatz. Wenn SORBAS in Zukunft größer wird, wollen wir Familienbetrieben in vielen europäischen Ländern helfen, bessere Löhne zu zahlen und Teil der modernen Wertschöpfung zu werden.

Was macht für Dich persönlich einen guten Schuh aus?

Ein guter Schuh sollte sich wie ein Teil des Körpers anfühlen. Er sollte Stabilität bieten, aber den natürlichen Gang nicht stark beeinflussen. Außerdem finde ich es wichtig, dass die Menschen, die an dem Schuh gearbeitet haben, fair dafür entlohnt werden und unter guten Bedingungen arbeiten. Jeden Tag Schuhe anzuziehen, für die Kinder für einen Hungerlohn in einer Fabrik arbeiten mussten, finde ich eine unangenehme Vorstellung.

Was muss sich Deiner Meinung nach ändern, dass die Leute auch bei Schuhen mehr Wert auf Nachhaltigkeit & Fairness legen?

Es gibt ja bereits einen Trend hin zu Nachhaltigkeit und fairer Produktion. Immer mehr Menschen wünschen sich nicht nur Mode, die gut aussieht. Sondern eben auch Mode, die ethisch vertretbar ist. Dieses Bedürfnis ist in den letzten Jahren auf jeden Fall stärker geworden, aber es hat noch lange nicht den Höhepunkt erreicht. Ich denke, was sich ändern muss, ist das Bewusstsein: Menschen in reichen Ländern wie Deutschland müssen sich noch bewusster werden, dass ein Produkt mehr ist, als das, was wir sehen. Hinter den Produkten steckt die Arbeit von Menschen. Und welche Produkte wir kaufen, entscheidet darüber, wie Menschen, die an diesen Produkten arbeiten, leben. Wenn wir uns das öfter bildlich vor Augen führen, würden wir uns bestimmt auch öfter für faire Produkte entscheiden.

Was steht aktuell bei SORBAS auf dem Plan? Kannst Du ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern?

Momentan verkaufen wir ausschließlich online. Das könnte sich bald ändern. Wir denken gerade darüber nach, SORBAS Schuhe auch in ersten Stores zu verkaufen. Wann es so weit ist, steht aber noch nicht fest. Ansonsten arbeiten wir eigentlich ständig an neuen Modellen und denken auch darüber nach, die Produktpalette auf beispielsweise Taschen und Rucksäcke zu erweitern.

Vervollständige den Satz: Mit SORBAS...

...hast du hochwertiges und bequemes Schuhdesign und unterstützt traditionelle Schuhmacher.


Wo bekommt man die tollen fairen Schuhe von SORBAS?

SORBAS Shoes hat seinen Hauptsitz in Berlin, aber natürlich gibt es einen famosen Online-Shop! Dort findet Ihr vegane Schuhe, Sneaker, Halbschuhe, Chelsea Boots, Oxford Schuhe, Stiefeletten, Stiefel, Sandalen und sogar Kinderschuhe. Auf der Seite findet Ihr einen tollen Filter um nach Material (Ananas, wasserfeste Bio-Baumwolle, Canvas, Kork, Leder, Kunstleder, vegane Materialien), Größe, Farbe und Stilen zu filtern. Innerhalb Deutschland, Österreich und der Schweiz könnt Ihr versandkostenfrei ordern. Falls Ihr denkt, dass Ihr neue Schuhe braucht, dann kuckt doch mal bei dem feinen Label vorbei. Vielleicht ist ja was für Euren Geschmack dabei!

Schlusswort

Jetzt mal ehrlich: Wie viele Paar Schuhe stehen bei Euch im Schrank? Habt Ihr Spaß beim Schuhe finden und kaufen? Meine Meinung dazu kennt Ihr jetzt ja ;) Nun bin ich auf Eure Kommentare gespannt! Und noch was: Welches Modell von SORBAS Shoes gefällt Euch besonders gut? Ich finde die Sneaker aus Ananasfaser mit dem silbernen Detail mega! Aber auch die Stiefeletten sehen verdammt gut aus... 

Liebe Schuh-Grüße
Kerstin


Photo Credit: SORBAS Shoes

 

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