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Liebe Grüße Kerstin

Marmorkipferl mit Tonkabohne oder die vielleicht besten Kipferl der Welt // Oh Jaja Backstube

01. Dezember 2019

Warum ich normale Plätzchen eher doof finde, wie es ist in einer Plätzchen-Jury zu sitzen und über eine tolle vegane Variante der Vanillekipferl genannt: Marmorkipferl mit Tonkabohne!

Ich mag Plätzchen. Allerdings weniger die "Normalen". Darunter fallen beispielsweise die Spitzbuben. Das ist halt einfach: Keks, Marmelade, Keks. Klar - sehen die vielleicht schön aus, weil da ein rotes Herz oder Stern einem entgegen leuchtet, aber überzeugt haben mich die noch nie. Da schmier ich mir doch lieber ein ordentliches Marmeladenbrot ;) Es muss schon ein bisschen fancy und außergewöhnlich sein, dass es mich begeistern kann. Ich steh auf Nüsse in allen Variationen, Gewürze, unterschiedliche Texturen und Kreationen, die einfach etwas außergewöhnlich sind. Es muss auch nicht super weihnachtlich sein, dafür aber umso leckerer!

Vor ein paar Jahren als ich noch meinen kleinen kuchenladen mit Kuchen im Glas hatte, da wurde ich mal gefragt ob ich nicht Teil einer Plätzchenjury sein wollte. Erst fand ich das etwas sehr befremdlich. Ich sollte Plätzchen beurteilen? Bin ich dafür überhaupt "qualifiziert" genug? Aber nach freundlichem Bitten & Betteln habe ich mich dann breitschlagen lassen und so saß ich dann eines Abends in einem Regensburger Küchenstudio und war ein Teil der Jury - neben einem Konditor und einem Caterer ;) Die Leser einer regionalen Zeitung hatten sich mit ihren Rezepten einem Wettbewerb gestellt und bei uns tanzten dann die Finalisten mit Ihren Plätzchen an. Die besten unter Ihnen sollten in einem Backbuch mit den jeweiligen Rezepten abgelichtet werden. So fanden sich Groß & Klein, Jung & Alt ein und stellten sich unseren kritischen Augen und Geschmäckern. Wir vergaben Schulnoten von eins bis sechs in den Kategorien: Aussehen, Geschmack und Konsistenz. Zu Beginn probierte jeder von uns immer ein ganzes Plätzchen. Schnell wurde aber klar, dass wir damit ganz zielsicher auf ein Keks-Koma zusteuerten ;)

Kein Genuß ist vorübergehend;
denn der Eindruck, den er zurückläßt,
ist bleibend.

Johann Wolfgang von Goethe

So wurden die kleinen Süßigkeiten dann erbarmungslos durchgeschnitten, um dem Ganzen vorzubeugen. Es waren einige Leckereien dabei, die wirklich sehr lecker schmeckten. Manche waren auch etwas zu arg gebacken - nahe dem Prädikat: verkohlt *g*. Einige waren sehr von ihren Kreationen überzeugt und drohten uns, wenn wir keine guten Noten dafür verteilen würden... Am schlimmsten waren die Plätzchen namens "Hausfreunde" bei denen der Bäckerin etwas das Rosenwasser ausgekommen ist. Das war weder sinnlich - noch sehr betörend. Es war schlicht und einfach: grauenhaft ;) Ich hatte das Gefühl in eine Rosenblüte reinzubeißen und überlegte krampfhaft wie ich das Teil wieder loswerden könnte. Mit einem vorgetäuschten Hustenanfall konnte ich mich nach hinten wegdrehen und es in einem Taschentuch verschwinden lassen. Das war die einzige Sechs, die ich in Bezug auf Geschmack verteilt habe ;) Für den zweiten Abend wünschten sich alle Juroren "etwas herzhaftes" für zwischendurch. So snackte ich mich mit Käse und Essiggurken erfolgreich durch den nächsten Jury-Abend. Gewonnen haben damals erstaunlicherweise ganz einfache Butterplätzchen mit Schoko Verzierung. Allerdings war der Teig schon besonders angereichert mit Gewürzen und Alkohol ;)

Nachdem ich auf besondere Plätzchen stehe, habe ich Euch ein sehr tolles veganes Kipferl Rezept aus dem Buch: Vegan X-MAS von Stina Spiegelberg mitgebracht. Dann mal ran an die Rührschüssel =)

Rezept: Marmorkipferl mit Tonkabohne

Zutaten (für ca. 60 Stück)

200 g Weizenmehl Type 405
100g blanchierte und gemahlene Mandeln
90g Feinzucker
1 Tonkabohne
4 EL Pflanzendrink
140g vegane Butter oder Margarine (zimmerwarm)
1 EL Kakao
100g Zartbitterkuvertüre

Zubereitung

1. In einer großen Schüssel Mehl, Mandeln und Zucker mischen. Die Tonkabohne mit einer feinen Raspel hineinreiben. Mit 3 EL Pflanzendrink und veganer Butter zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig halbieren und in die eine Hälfte den Kako und 1 EL Pflanzendrink einarbeiten. Beide Teige 1 Stunde kalt stellen.

2. Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

3. Hellen und dunklen Teig zu schmalen Strängen formen, diese umeinanderschlingen und kurz durchkneten, sodass der Teig marmoriert aussieht. Die Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestäuben und die Masse darauf zu einer Rolle formen. Gleichmäßige Stücke abschneiden, daraus kleine Kipferl formen, diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und ca. 12 Minuten backen. Die Kipferl sind fertig, wenn sich der helle Teig goldgelb färbt. Aus dem Ofen nehmen und vollständig auskühlen lassen.

4. Die Kuvertüre hacken und im Wasserbad bei mittlerer Hitze langsam schmelzen. Die Kipferl zur Hälfte in die Schokolade tunken und abtropfen lassen. Wenn die Schokolade getrocknet ist, Plätzchen in einer Metall- oder Glasdose aufbewahren.