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Liebe Grüße Kerstin

Streetart der Extraklasse // Djerbahood

8. Juli 2018

Über ein Städtchen namens Erriadh, mein Faible für Street Art und was das mit dem ominösen Djerbahood auf sich hat.

Djerbahood Buchcover

Ich mag Streetart. Sei es das klitzekleine Bild an der Hausmauer mit Schablonentechnik oder das riesige Gemälde, das man in einem Hinterhof findet und sich über eine ganze Hauswand erstreckt. Es ist faszinierend wie man mit Spraydosen & Co. solche Zauberwerke schaffen kann. Zudem ist das Ganze auch oft vergänglich was auch irgendwie seinen Charme hat. Manchmal lebt es vielleicht nur für 24h und wird dann vom nächsten Artist überpinselt. Zudem ist es meist illegal, da es viel zu wenig offizielle Flächen dafür gibt.

Wenn es irgendwo eine Ausstellung gibt, dann kann es sehr gut sein, dass man mich dort findet. Und letztens war ich auf so einer. Keine wo man Eintritt zahlen muss. Frei zugänglich für jeden und mit richtig richtig vielen Kunstwerken.

Hier die Fakten:
1 Insel, 1 Dorf, 150 Künstler, 30 Nationalitäten, knapp 300 Streetart Werke.

Wir begeben uns nach Tunesien. Auf die Insel: Djerba. In das kleine Dörfchen namens Erriadh. Hier fand 2014 ein Streetart Event statt zu dem Künstler aus der ganzen Welt auf der tunesischen Insel zusammenkamen. Ins Leben gerufen hatte das Projekt "Djerbahood" die Galerie Itinerrance de Paris. Der Name wurde in Anlehnung an eine Installation gewählt, die in riesigen Buchstaben die Worte "THE HOOD" zeigte.

Als klar war, dass ich dieses Jahr Urlaub auf Djerba machen würde und über dieses Projekt stolperte, war eines sicher: Ich musste da unbedingt hin! Gut, dass ich mal Leistungskurs Französisch hatte, denn ohne die Sprachkenntnisse hätte ich dem Taxifahrer wohl nicht erklären können, dass ich nach Erriadh wollte. Und so ging es für den Schnäppchenpreis von 3 € für knapp 30km vom Hotel nach Djerbahood.

Imagine a city where graffiti wasn't illegal, a city where everybody could draw whatever they liked. Where every street was awash with a million colours and little phrases. Where standing at a bus stop was never boring. A city that felt like a party where everyone was invited, not just the estate agents and barons of big business. Imagine a city like that and stop leaning against the wall - it's wet.

Banksy, Wall and Piece

Erriadh wurde vom Projektgründer Mehdi Ben Cheikh aufgrund der traditionellen Architektur ausgewählt. Weiß getünchte Häuser (mit nun einzigartigen Kunstwerken), bunte Türen, geschäftige Einheimische. Die Atmosphäre dort war irgendwie ganz besonders. Zudem waren dort absolut keine Touristen unterwegs und alle Bewohner des Dörfchens super nett. Trotz eines Lageplans haben wir uns mehrfach in dem Gewirr der Häusergassen verlaufen und ständig neue faszinierende Malereien entdeckt.  

Graffiti is one of the few tools you have if you have almost nothing. And even if you don't come up with a picture to cure world poverty you can make someone smile while they're having a piss.

Banksy, Banging Your Head Against a Brick Wall

Während zu Beginn von Djerbahood viele Ortsansässige noch skeptisch waren, so brachte dieses Streetart Projekt Einheimische und Künstler zusammen. Viele, die sich zuerst dagegen entschieden hatten, gingen einen Tag später selbst auf die Artists zu und baten diese auch ihre Mauern zu verschönern.

Der Nachmittag in Djerbahood war ein absolutes Highlight, auch wenn man auf den Bilder sieht, dass viele der Kunstwerke aufgrund der salzigen Meeresluft schon etwas gelitten haben. 

Für die 250 individuellen und kollektiven Kunstwerke verbrauchten die Künstler über 4500 Farbsprühdosen. Und ich finde: Es war jede Dose wert!

Wo erfährt man noch mehr über Djerbahood?

Wer noch detailliertere Informationen zu den Künstlern und Djerbahood möchte, der kann sich auch auf der offiziellen Seite informieren. Zudem gibt es ein sehr cooles Buch über das Projekt, das ich jedem ans Herz legen kann, der sich für Streetart interessiert.

Das knapp 300 Seiten Buch ist sehr hübsch aufgemacht und in einem Schuber verpackt. Es wird das Projekt an sich vorgestellt und jeder Künstler hat eine Doppelseite auf der zum einen sein Kunstwerk präsentiert wird und zum anderen weitergehende Infos zum jeweiligen Artist zu lesen sind. Jedem Künstler wurden folgende Fragen gestellt:

  • Woher nehmen Sie Ihre Inspiration? 
  • Welche Technik setzen Sie ein? 
  • Erzählen Sie etwas über Ihr Projekt in Djerbahood! 
  • Wie sind die Reaktionen der Einwohner von Erriadh auf Ihr Kunstwerk?

Die Texte sind bilingual (Englisch / Französisch) geschrieben und ich liebe es darin zu blättern. Djerbahood - I'm in love!

Schlusswort

Solltet Ihr einen Urlaub auf Djerba planen, dann wisst Ihr ja wo Ihr jetzt unbedingt hinmüsst! 

Liebe Streetart-Grüße
Kerstin

PS: Neben den Produktvorstellungen wird es immer wieder mal einen Artikel aus der Kategorie "Off-Topic" geben, der kein Interview beinhaltet, sich mit anderen Themen beschäftigt und damit aus der Reihe fällt. So wie den heutigen. Sei es ein Reisetip, eine Buchvorstellung, ein nettes Café oder ein Rezept. Eine Art Wundertüte. Lasst Euch überraschen!


Photo Credit: Mehdi Ben Cheikh (Titelbild), Kerstin Eitner

 

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