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Liebe Grüße Kerstin

Beton ist das neue Gold // Concrete Jungle

19. Mai 2019

Über meine Beziehung zu Schmuck, Betonarbeiten und was das alles mit dem schicken Label Concrete Jungle zu tun hat.

Schmuck und ich - das ist schon immer eine schwierige Sache. Daher besitze ich auch nur eine Handvoll an Ketten, Klimbim & Co. Viele Materialien gefallen mir einfach nicht. Mit Gold kann ich beispielsweise gar nichts anfangen. Das finde ich an anderen Leuten schön, aber nicht an mir. Vielleicht bin ich dafür irgendwie zu blass? Auf dunklerer Haut kommt das definitiv besser. Oft sind mir die Teile auch zu verspielt. Ich bin eher ein Freund von klaren Formen und Farben - sozusagen der Minimalist unter den Schmuckfreunden. Ich habe auch viele Klamotten wo irgendwie gar keine Kette passt. Alternativ bräuchte ich dann ganz viele unterschiedliche Anhänger, damit das dann auch gut aussieht. Ich stehe öfter mal vorm Spiegel und habe mir kurz vorher eine Kette umgehängt, doch im nächsten Moment wird die dann wieder zurückgelegt. Oft fühle ich mich damit verkleidet - an anderen Tagen finde ich es gut.

Schlimm wird es, wenn ich zu einem Outfit eine Kette bräuchte aber nichts Passendes habe. Das bedeutet: Schmuck shoppen. Ganz schlechtes Thema wie Ihr wohl schon wisst ;) Auf die Schnelle findet man meist eh nichts Cooles und macht dann eher einen Kompromisskauf. Sollte Frau nicht tun. Das Zeug liegt dann schön in der Schatulle und fristet sein Dasein - so zumindest bei mir.

Life is too short to wear boring jewelry.

unbekannt

Es gibt sehr wenig Dinge in meinem Leben, die ich wirklich bereue. Aber eines würde ich wirklich sehr gerne rückgängig machen. Irgendwann kam meine Oma auf die Idee mir Ohrringe zum Geburtstag zu schenken und dafür musste ich dann Löcher stechen lassen. Das tat höllenmäßig weh und zudem habe ich die Anhänger nicht vertragen. Mein Ohrläppchen hat sich ordentlich dick entzündet und ich durfte nur so hässliche medizinische Stecker tragen. Alle haben mir eingeredet, dass man als Kommunionkind doch Ohrringe bräuchte um hübsch auszusehen. Ich war einfach noch zu jung um meine Meinung durchzusetzen. Jetzt würde ich das wirklich gerne rückgängig machen, da ich es einfach nie von mir aus wollte und nur der Familie damit einen Gefallen getan habe. Ich habe keinen wirklichen Vergleich, da man das Gefühl ja nicht konservieren kann, aber das Augenbrauen Piercing war für mich ein Witz gegen das Ohrlochstechen. Sollte eine Mama hier das Lesen, dann bitte überlasst es Euren Kindern, ob sie das wirklich wollen. Redet Ihnen bitte nicht ein, dass sie nur mit Ohrringen hübsch wären!

Ich bin einfach nicht das typische Mädchen mit Rock, langen Haaren und viel Bling-Bling Schmuck - war ich noch nie ;) Als Kind war ich lieber mit Papa, der Maurermeister ist, auf der Baustelle und habe mit meinem roten Schubkarren Sachen durch die Gegend gekarrt. Besonders verliebt war ich in meine blaue Minikelle mit der ich Mörtel in Steine füllen konnte. Sand, Mörtel, Beton - dazu hatte ich schon früh eine gute Beziehung. Daher ist es eigentlich auch gar nicht verwunderlich, dass ich Schmuck, der zum Teil aus Beton gemacht ist, total super finde. Sowas gibt es? Oh Jaja! Concrete Jungle heißt das small business, das diese spannende Kombination an Schmuckstücken hervorbringt. Jedes Stück ist ein Unikat und wird von Hand hergestellt - sowas liebe ich! Klare Formen, neue Kombinationen, die man nicht schon hundertfach gesehen hat. Das Interview haben die beiden Gründer Madlen und Daniel aufgenommen und ich habe es für Euch mühevoll abgetippt =) Viel Spaß damit!


Interview mit Madlen Thorwarth und Daniel Singh von Concrete Jungle

Habt Ihr was Handwerkliches gelernt oder wie seid Ihr auf das Material "Beton" gekommen?

Madlen: Angefangen hat es eigentlich damit, dass ich meine Diplomarbeit geschrieben habe als Innenarchitektin und da sehr viele Betonarten - heißt: lichtreflektierenden, lichtdurchlässigen Beton mit verschiedenen Farben - eingesetzt habe. Dazu musste ich aber auch eine Materialcollage abgeben, die wir (Daniel und ich zusammen) dann kurzerhand in der Uni gegossen haben. Es war eine Katastrophe! Wir haben eine Riesensauerei gemacht und es war auch nicht wirklich hübsch. Daniel war ab dem Zeitpunkt dann aber ziemlich angefixt von dem Material. Es ging dann weiter als wir nach meinem Studium zusammengezogen sind. Wir hatten eine kleine Wohnung und brauchten einen Schreibtisch, der genau in eine Nische passen sollte. Die Küche war Baustelle und Daniel hat gesagt, dass er jetzt einfach den leeren Raum nutzt und selbst einen aus Beton gießt, der uns beiden gefällt. Das hat er kurzerhand dann auch umgesetzt. Den fanden dann auch alle cool und wir haben uns dann immer mehr nebenberuflich mit dem Material beschäftigt und so kam irgendwie das eine zum anderen.
Ich bin in der Familie sehr handwerklich aufgewachsen. Mein Vater und mein Großvater können beide sehr viel und ich habe Innenarchitektur studiert. Beim Daniel war es weniger der Fall. Aber er hat sich da - ich würde mal sagen sogar aufgrund dessen - noch viel mehr reingefuchst in das Thema. Er hat Kurse zu den Betonsorten besucht. Zudem YouTube Videos angesehen und sich die ganzen Techniken aus Amerika angesehen. Er ist quasi unser Spezialist was das Material angeht.

"Alle sagten das geht nicht. Dann kamen wir und haben es einfach gemacht" - diesen Spruch kann man auf Eurer Webseite lesen. Habt Ihr bei Eurer Ideen Verwirklichung ordentlich Gegenwind gespürt oder waren doch einige Freunde oder Familienmitglieder Feuer & Flamme für Euer Vorhaben?

Daniel: Bei unseren Familien war es so, dass wir da keinen Support hatten. Richtigen Gegenwind haben wir nicht gespürt, aber es war schon sehr schwierig. Die sind uns immer mit sehr viel Skepsis entgegengetreten, haben oft Fragen gestellt, weil sie natürlich das Thema nicht so verstanden haben. Sie haben immer gefragt: "Ja, kann man denn damit machen und ist das was Vernünftiges?" Bei mir war es ein bisschen anders, ich war mit meinem Grundschullehramt Studium so gut wie zu Ende und der normale Weg wäre natürlich gewesen das dann durchzuziehen und als Lehrer zu arbeiten. Da war mein Vater fast enttäuscht, dass ich dann anderen Weg eingeschlagen habe. Er hat das ganze Thema auch nicht verstanden und dachte "Was macht ihr denn da mit Beton?" Da war auf jeden Fall so ein bisschen Enttäuschung immer im Raum gewesen. Bei Madeleines Eltern war es auch sehr viel Skepsis, weil sie doch auch immer diesen relativ straighten Weg für sie gesehen haben: Studium, Diplom, Arbeit und vielleicht auch Häuschen und Kinder haben.

Madlen: Ich glaube das nicht, aber ich habe mit sehr jungen Jahren angefangen, anstatt Barbie zu spielen, habe ich die Wohnung eingerichtet. Also es war eigentlich immer klar, dass ich Innenarchitektin werden will. Als wir das gemacht haben waren zusätzlich noch private Dinge, die nicht ganz so günstig waren. Sozusagen ein wackliger Boden, auf dem wir unser Startup aufgebaut haben. Aber wir waren auch beide nicht glücklich in dem was wir zuvor oder noch getan haben, als wir das begonnen haben und meine Eltern sind sehr ängstlich gewesen und mehr auf dieser Sicherheitsschiene. "Was macht ihr, wenn das alles nicht klappt?" Das hat uns teilweise schon immer mal den Wind aus den Segeln genommen, aber wir standen da so dahinter und wollten das unbedingt. Ich kann dieses Gefühl gar nicht beschreiben. Wir wollten das UNBEDINGT und dann haben wir es einfach durchgezogen. Auch wenn das hieß manchmal Distanz zu Freunden oder Familie zu nehmen, weil man sich vielleicht mit Demotivation weniger gut durchschlägt und wir uns dann gegenseitig motiviert haben. Nachdem natürlich klar war, dass das alles Hand und Fuß hat und vielleicht sogar erfolgversprechend ist, hat uns jeder unterstützt, der uns liebt. Von daher war einfach die anfängliche Zeit enorm schwer auch liebende Menschen davon zu überzeugen.

Euer Portfolio, welches sich von Betonarbeitsplatten, über Wohndekoration bis hin zu Betonschmuck erstreckt, ist ja riesig. Was waren Eure ersten Produkte? Wie lange hat es gedauert bis diese marktreif waren?

Madlen: Wir saßen gerade da und haben erstmal überlegt, denn inoffiziell machen wir das ja eigentlich schon sehr lange. Ich glaube, wir haben Ende 2013 Anfang 2014 Uhr angefangen bei uns im Keller herumzuwerkeln. Offensichtlich war das erste Produkt der Schreibtisch, den wir damals gemacht haben, aber das war ja nichts, was wir irgendwie verkauft haben. Deswegen habe ich jetzt noch mal nachgedacht. Es war tatsächlich der Stifteständer und noch ein paar Wohnaccessoires sowie auch Schmuck, die jetzt schon gar nicht mehr im Sortiment existieren. Selbst wenn diese Produkte jetzt noch da wären, entwickeln und verbessern wir die immer weiter. Auch beim Schmuck hat sich da qualitativ enorm was getan. Die Betonsorten haben sich verbessert. Wir sind da immer dran uns gerade am Qualitätsmanagement noch weiter zu verbessern und uns von anderen abzusetzen. Natürlich gibt es auch Produkte, wie z.b. Die Figur "incredible", die hat uns im Prinzip von Beginn an begleitet, was die Produktentwicklung betrifft. Es waren jetzt 3 Jahre, die allein diese Figur auf dem Buckel hat - nur vom Prototypen bezüglich Design bis hin zum fertigen Produkt. Immer mal wieder gibt es Probleme. Ja, das ist also nicht so einfach zu sagen, wie lange es dauert, bis etwas perferkt ist. Für uns ist es manchmal nie perfekt ;)

Vermutlich ist das kein gewöhnlicher Beton - wie man ihn von Baustellen kennt - mit dem Ihr arbeitet ;) Was ist das genau und wie seid Ihr darauf gestoßen? Nutzt Ihr unterschiedlichen Varianten davon für Eure Produkte?

Daniel: Es ist kein normaler Beton, wie man ihn von Baustellen kennt, oder auch wie man ihn im Baumarkt kaufen kann. Wir haben uns den qualitativ hochwertigsten und stärksten Zement, den man auf dem Weltmarkt kaufen kann, herausgesucht. Dieser wird normalerweise für ganz filigrane Architektur eingesetzt. Das heißt z.B bei Brückenbau, wo es ganz dünne Stehlen gibt und anderen sehr belasteten und trotzdem noch filigranen Bauteilen. Mit diesem Zement haben wir dann rum experimentiert und ein bis zwei Jahre verschiedene Mischungen kreiert. Einerseits für Möbel und diesen Möbel-Beton dann noch mal noch feiner gemacht und für den Schmuck umgewandelt.
Den Zement, den kann man auch so normal nicht kaufen. Wir bestellen den immer palettenweise und das ist eigentlich schon eine kleine Menge. Aber anders kann man diesen eigentlich nicht beziehen und dann kommt dazu ja noch die ganze Forschungsarbeit bei den Mischungen.

"Wie bin ich auf diesem Zement gestoßen?" Ich habe Seminare belegt zu verschiedenen Zement bzw. Betonsorten und habe mich ein bisschen eingelesen. Da bin ich erstmal auf einen anderen Zement gestoßen, der schon ziemlich gut war. Auf einem Seminar hat dann der Kursleiter erwähnt, dass es noch einen stärkeren Zement gibt. Davon habe ich mir dann eine Palette bestellt und dann ein bisschen rumprobiert.

Madlen: Unsere Betonsorten sind bis zu 15 mal stabiler als normaler Beton. Die Schmuckstücke können runter fallen, ohne dass sie zerbrechen. Er ist sehr sehr glatt von der Oberfläche so, wie man es jetzt eigentlich weniger kennt vom Beton. Er wird auch nicht so gemischt wie normaler Beton. Das ist auch eine ganz andere Technik, in die wir uns auch selbst rein gearbeitet haben.

Beton hat ja oft so ein massive, kaltes, graues Image. Wie versucht Ihr dem ganzen neuen Glanz einzuhauchen? Was bedeutet für Euch dieses spezielle Material?

Madlen: Dem ganzen Hauchen wir ja mit Edelmetallen und Edelsteinen, was den Schmuck angeht, neuen Glanz ein. Ich sage dann immer wir machen Beton salonfähig ;) Für mich spielt der Beton eigentlich weniger eine Rolle. Er ist eher Mittel zum Zweck, um Design ins Leben zu rufen. Ich mag an dem Material, das es vorher einfach was ganz anderes ist. Es ist Gestein, Wasser und Körnung. Man mischt es zusammen und nach dem Trocknen hat man am Ende ein Produkt in der Hand, was vorher so auf der Welt nicht existiert hat. Aus feinen Stoffen und einer flüssigen Masse wird ein festes Produkt. Aber ich möchte an sich nicht, dass das Material im Vordergrund steht. Beton ist sicherlich gerade im Trend, aber für uns als Unternehmen soll Beton auf Dauer nicht im Vordergrund stehen, sondern eher das Design und die Produkte. Wir wollen uns nicht davon abhängig machen, dass Leute unsere Produkte nur kaufen, weil es aus Beton ist. Denke - das ist uns auch schon gelungen. Viele interessiert es eigentlich gar nicht so richtig, was es für ein Material ist. Die sind natürlich total erstaunt und begeistert, wenn wir dann erklären, aus was der Schmuck besteht. Beton wird als Antwort natürlich nicht erwartet. Es gibt natürlich auch viele Architekten und so weiter, die bei uns aufgrund des Materials einkaufen. Doch viele, die den Schmuck kaufen, finden den einfach schön. Das finde ich gut, dass man Dinge daraus machen kann, die einfach schön sind und Material eher an zweiter Stelle steht.

Sehr besonders ist Eure Betonschmuck-Linie. Wie entstand die Idee hierzu? Erzählt doch mal!

Madlen: Wir standen damals unten im Keller und Daniel sich immer mehr rein gefuchst in diese besonderen Betonsorten. Ich habe dann gesagt, wenn es so enorm stabil ist, dann müssen ja auch filigrane Sachen gehen. Kurz darauf habe ich angefangen damit herumzuexperimentieren und tatsächlich nur für mich. Ich wollte Schmuck für mich machen.Das sah damals noch ganz anders aus. Ich hatte dann so Edelsteinstäbe (Turmalinstäbe), die recht teuer sind. Die habe ich wirklich tatsächlich als Stäbe noch eingegossen. Das war ein völlig anderes Design. Es waren immer wieder mal welche dabei, die waren zu kurz um die zu verwenden, aber eben auch entsprechend teuer. Ich fand es total schade, dass da quasi Geld rumliegt. So habe ich angefangen mit dem Hammer draufzuschlagen und zu gucken was passiert, wenn ich das in der Form eingieße. Auf diese Weise ist unsere jetzige Kollektion entstanden.
Zum Verkauf gab es diese Sachen allerdings am Anfang nicht. Viele fanden das dann toll und haben es gesehen. Wir sind dann auf die ersten Märkte gegangen und haben gemerkt, dass nicht nur Freunde das cool finden, sondern auch andere! Ziemlich schnell hat sich dann herauskristallisiert, dass wir mit dem Betonschmuck auf was ganz Neues gestoßen sind und was Hübsches kreiert haben, was andere schön finden. Das kam total gut an =)

Mit Eurer Schmuck Edition Grey Rosé habt Ihr den German Design Award 2019 eingeheimst. Herzlich Glückwunsch! Wie lieft das Ganze ab? Muss man sich dafür bewerben? Gabs dann eine Preisverleihung mit rotem Teppich? ;)

Daniel: Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man wird direkt nominiert oder man kann sein Produkt zu dem Wettbewerb einreichen. In unserem Fall war es so, dass wir Post bekommen haben und nominiert wurden. Da haben wir uns dann sehr gefreut. Wir wurden für die grey Rose Kollektion nominiert und die haben wir dann komplett dorthin geschickt. Es gibt dann an zwei Tagen eine Jury Bewertung. Das läuft dann so ab: Die Organisatoren mieten dann zwei komplette Messehallen in Frankfurt. Alle Produkte und alle Einreichungen werden dort dann auf Tischen drapiert. Die Jury, die für die jeweilige Kategorie zuständig ist (bei uns war das Lifestyle & Fashion), die geht dann herum und bewertet. Das Bewertungskomitee bestand bei uns aus vier bis sechs verschiedenen Designern aus ganz Europa. Wir hatten dann das Glück, dass wir gewonnen haben :) Die Preisverleihung war dann auch mit rotem Teppich und einer kleinen Bühnenshow. Wir waren allerdings ein bisschen im Messestress und konnten das Ganze nicht so ausgiebig genießen. Insgesamt war es jedoch eine schöne Sache und wir haben uns auch super über den Preis gefreut!

Bei Euch kann man auch ein Beton-Tattoo in Auftrag geben lassen. Das klingt ja super spannend! Was genau ist das und wie wird das umgesetzt?

Daniel: Beton zu bedrucken ist relativ schwierig, weil es ein starkes Material ist. Das heißt - man muss das nachträglich machen. Es gibt da verschiedene Verfahren unter anderen auch ganz normale Siebdruckverfahren, wo die Farbe oberflächlich aufgetragen wird. Das Doofe an der Sache ist, dass die Drucke dann durch mechanische Einflüsse wie Kratzer oder Sonstiges wieder abgehen abgehen. Wir haben eine Technik entwickelt wie wir die Farbe in die Poren reinübertragen und deswegen habe ich das Beton-Tattoo gekauft. Das kann man sich ein bisschen vorstellen wie ein normales Tattoo, was auch so in die Haut eingearbeitet wird und permanent ist. Wenn wir so ein Beton-Tattoo auf einem Objekt auftragen, dann ist das auch dementsprechend beständig. Wenn man auf unseren Untersetzern beispielsweise Kaffeeflecken hat und diese mit einem Schwamm reinige, dann muss man auch keine Angst haben, dass das Motiv oder die Schrift dann abgeht. Das Ganze ist tief in die Poren eingearbeitet - da kann nichts passieren.

All Eure Stahl - und Holzarbeiten sind "Made in Germany". Wie wichtig ist Euch diese Tatsache?

Madlen: Das ist ein Thema, das uns sehr am Herzen liegt und mit dem man sich auch alltäglich etwas herumschlägt - gerade im Bereich Unternehmertum. Vielen geht es einfach nur noch darum Kohle zu machen und alle gehen irgendwie ins Ausland und produzieren dort. Allerdings stirbt dadurch das deutsche Handwerk aus. Als wir gegründet haben, haben wir gemerkt, wie schwer es eigentlich heutzutage ist, ein Startup im Bereich Handwerksunternehmen zu sein. Es kommen die unterschiedlichsten Leute auf einen zu und wollen irgendwelche Sachen von einem wissen. Einige Dinge im Bereich handwerkliches Können und Techniken sind jetzt schon am Aussterben, wie beispielsweise Schnitzen. Deswegen war es uns total wichtig,
wenn wir etwas selber nicht können, dass dann zumindest an befreundete Schreiner oder Stahlbetriebe in Auftrag zu geben. Damit erhalten wir diese Firmen ja auch weiter am Leben.

Was macht Ihr, wenn Ihr Euch keine neuen Concrete Jungle Produkte ausdenkt? Wie sieht für Euch der perfekte freie Tag aus?

Daniel: Das ist eine schwierige Frage, weil wir sind ja immer noch in diesem Start Startup Status und haben relativ wenig Freizeit. Wenn wir mal frei haben, sind wir schon zu 80 - 90% so k.o., dass wir wirklich einfach Ruhe brauchen. Wir kapseln uns dann einen Tag ab, sind zu Hause oder ein bisschen spazieren gehen. Viel von der freien Zeit dient einfach der Regeneration. Das wird doch wahrscheinlich noch ein bisschen so bleiben. Wir haben natürlich dadurch, dass wir langsam wachsen immer mehr Freizeit. Jedoch ist es immer noch in keinem vernünftigen Verhältnis, wie das ein Angestellter hat. Viel geht dafür drauf, dass wir uns einfach ein bisschen ausruhen, das uns aber auch Kraft gibt. Was wir gemerkt haben, was uns auch gut tut einfach was mit Freunden zu unternehmen. Das machen wir nach wie vor und versuchen es auch im Fokus zu behalten. Auch wenn wir total platt sind, dass wir noch ab und zu abends was mit Freunden machen oder am Wochenende. Das gibt einem doch Kraft, wenn man die Freunde und die Familie dann so um sich hat.

Madlen: "Wie sieht für uns der perfekte Tag aus?" Da würden wir beide natürlich erstmal sagen: ausschlafen. Danach wäre es frühstücken gehen mit Freunden. Das machen wir ganz gerne, denn es ist immer sehr angenehm und man tauscht sich dann auch aus. Im Sommer haben wir auch recht häufig hier in der Werkstatt immer mal zusammen in der Gruppe gegrillt. Daniel badet gerne und ich lese ein paar Zeitschriften, die mich inspirieren. Tatsächlich gehört es weniger für uns dazu feiern zu gehen, sondern eher quality-time zu haben, indem wir mit Freunden & Familie einen gelassenen Tag verbringen.

Wenn Ihr Euch ein Projekt komplett frei aussuchen könntet, bei dem Ihr die Welt ein weniger schöner macht. Wie genau würde das aussehen? Was würdet Ihr gerne verschönern? Erzählt doch mal!

Madlen: Wir fänden es schön einen Laden oder ein Restaurant auszustatten. Das hat bei mir den Innenarchitektur Hintergrund und gleichzeitig auch bei uns beiden, dass wir uns einfach sicher sind, dass wir noch viel coolere Sachen aus Beton machen könnten, als das was man standardmäßig so kennt.
Wir würden gerne einfach mal ein ganzheitliches Konzept planen und tatsächlich Dinge rausbringen, die so mit dem Material niemand erwartet. Was ich mir auch noch zusätzlich vorstellen könnte, wäre eine Neugestaltung oder Umgestaltung eines Spielplatzes. Denn auch dieses Thema hat uns mal eine Zeit lang beschäftigt. Bevor wir gegründet haben, sind wir in Frankfurt oft spazieren gegangen und uns ist einfach aufgefallen, wie trostlos manche Spielplätze sind. Die eröffnen einem überhaupt gar nicht so eine Peter Pan mäßige Fantasiewelt. Sowas in der Richtung könnten wir uns auch vorstellen.

Was ist Euer aktuelles Concrete Jungle Lieblingsprodukt und warum?

Madlen: Aktuell kann ich sagen, dass es für uns beide grob gesehen der Schmuck ist. Dieser ermöglicht es uns unseren Traum zu leben und mit der Firma weiter voranzuschreiten. Dieser Bereich finanziert uns auch zum Großteil. Das ist definitiv unser Hauptprodukt, das wir gerade auch am Fokussieren sind. Zudem haben wir uns Anfang des Jahres auch hingesetzt und beschlossen weniger Auftragsarbeiten zu machen. Stattdessen mehr die Dinge, die uns begeistern und was wir schön finden. Im Endeffekt wollen wir neue Produkte rausbringen, die es auch so vorher nicht gab aber eben ein klein wenig weg von den Schmucksachen. Ich werde natürlich auch eine neue Kollektion machen und auch eine Herrenkollektion rausbringen. Wir würden gerne wieder ein bisschen mehr in Richtung Möbel gehen. Zudem haben wir noch so ein paar andere Produkte, die gerade schon in der Pipeline sind. Diese gibt es in der Form noch nicht, deswegen sind wir da mit Feuer und Flamme dabei. Wenn ich mir ein Produkt aussuchen müsste aus dem Bereich Schmuck, dann sind es wahrscheinlich die Ohrringe Jane oder die Halskette Amazon. Ich finde, dass da der Effekt enorm rüberkommt. Was ich allerdings tagtäglich trage ist die Kette Mary. Wenn wir spezielle Anlässe haben, dann entweder die Kette Amazon oder die Ohrringe Jane. Ganz egal in welcher Variante: Sie sind einfach schön!


Wo bekommt man die schmucken Stücke von Concrete Jungle?

Diese schicken Unikate aus der Betonmanufaktur bekommt Ihr direkt im Online-Shop von Concrete Jungle. Hier findet Ihr im Bereich Betonschmuck: komplette Schmuck-Sets, Halsketten, Ohrringe, Ohrstecker, Ringe und Manschetten. Kuckt aber doch gerne auch mal die Projekte des kleinen Labels an. Dort findet Ihr ebenfalls sehr interessante Dinge :)

Schlusswort

Wie gefallen Euch die Schmuckstücke von Concrete Jungle? Seid Ihr eher der Bling-Bling Typ oder mögt Ihr es - so wie ich - auch eher minimalistisch? Die coolen Unikate des kleinen Labels machen sich definitiv super als Geschenk. Liebe Männer notiert das bitte schon mal für den nächsten Geburtstag, Weihnachten etc. =)

Liebe Beton-Grüße
Kerstin


Photo Credit: Concrete Jungle

 

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