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Liebe Grüße Kerstin

Tschüss Plastik - Her mit der Nachhaltigkeit // Avoidwaste

28. Februar 2021

Über die Tatsache, dass früher manches umweltfreundlicher war, warum ich mein Mittagessen immer zu Hause vorbereite und was das alles mit dem nachhaltigen Label Avoidwaste zu tun hat!

Avoidwaste

Manchmal bin ich der Meinung, dass die Gesellschaft sich eher zurückentwickelt, als einen Schritt nach vorne zu gehen. Nachdem ich seit gut 3 Jahren unser Brot regelmäßig selbst backe, bin ich jetzt kein Stammkunde beim Bäcker mehr. Ich bin eher der Typ "ich kaufe am Wochenende knusprige Brezen zum Frühstück". Der treue Oh Jaja Leser weiß Bescheid von wegen "ohne diese erste geile Mahlzeit am Tag geht bei mir überhaupt gar nix" ;) Letztens ist mir aufgefallen, dass wir ziemlich viele Papiertüten rumfliegen haben. Wir versuchen diese zwar mehrfach zu verwenden, aber manchmal überkommt mich der Aufräum-Entmistungs-Wahn. Daher wäre es ja besser, das gleich von Anfang an zu vermeiden und keine Papiertüte für die zwei Brezen und eine Kürbiskernsemmel mitzunehmen. Mein Opa ging mit mir früher immer mit einer Baumwolltasche zum Bäcker. Irgendwann haben sich diese Tüten da breitgemacht. Schön mit Branding und so.

Vor gut zwei Wochen bin ich dann mit einer kleinen Baumwolltasche zum Bäcker gegangen. Allerdings war ich nicht mal sicher, ob mein Vorhaben jetzt in irgendeiner Form überhaupt Corona-konform machbar wäre. Ich habe den Verkäufer nett gefragt, ob er mir in meinen Beutel drei Brezen einladen kann. Der meinte dann "Ich hab keine Ahnung, was wir in der aktuellen Situation überhaupt noch dürfen oder nicht. Aber weil ich das eine gute Idee mit der Müllvermeidung finde, machen wir das jetzt einfach!" Taataaaaa - es hat funktioniert =) Eigentlich wäre es für den Bäcker ja auch ein Gewinn, wenn er nicht Millionen von den Tüten produzieren lassen müsste. Aber dafür bräuchte es auch von ihm bisschen mehr Aufklärung & Support. Das dauert wohl noch ein paar Jahre... Hätte ich mal schon früher anfangen können mit der Tasche. Aber anstatt mich zu ärgern, warum ich das nicht schon länger so mache, freue ich mich einfach und versuche das Verhalten beizubehalten. 

Viele Dinge haben sich in Richtung Bequemlichkeit entwickelt, was für den Menschen an sich ja super ist. Wir sind ja im Grunde alle faul. Das ist doch kein Geheimnis ;) Allerdings geht das oft zulasten der Umwelt. Wir wollen es schon bequem, aber keiner von uns will gerne in einer Müllhalde leben oder?

Was Du täglich tust, zählt mehr als das, was Du manchmal tust.

unbekannt

Ich bin der Typ: Meal Prep. Vorkochen und so. Von den meisten Gerichten koche ich einfach mehr, um dann für den nächsten Mittag im Büro gleich noch was Leckeres zu haben. Am Sonntag bereite ich auch gerne mal gleich mehrere Gerichte zu, die dann eingefroren oder im Kühlschrank auf die nächste Mittagspause warten. Das macht nicht immer wahnsinnig viel Laune. Manchmal läuft das ganz easy nebenbei, manchmal nervt es mich unglaublich und ich würde in der Zeit auch gerne was anderes tun. Wir haben auch schön öfter im Büro bei einem Lieferservice bestellt. Das Essen ist meist echt gut, aber der Müll, der dabei entsteht, ist einfach abartig. Während es bei einer Pizza eher nur die Pappschachtel ist, sprechen wir bei Salat & Co. von komischen Plastikschüsseln mit extra Dressing in einer zusätzlichen Verpackung. Wenn man Pech hat, dann gibts noch Einwegbesteck dazu. Nein - Danke! Auch wenn es einige Lieferservices gibt, die ein Pfandsystem haben, so sind es davon noch viel zu wenige. So mache ich es weiterhin wie Mama, die mir früher auch schon die Brotzeitdose mit in die Schule gegeben hat. Zudem weiß ich dann auch genau, was in meiner leckeren Mahlzeit alles drin ist - auch wenn es Arbeit bedeutet, das vorzubereiten.

Mittlerweile bin ich sehr gut ausgerüstet, was die jeweiligen Transportboxen für Salate, Bowls, warme Gerichte & Co. so angeht. Es macht verständlicherweise keinen Spaß, wenn man nicht die richtigen Größen an Behältnissen zu Hause hat. Nervig ist es auch, wenn man merkt, dass das gute Dressing jetzt im Rucksack ist - anstatt bei den leckeren Salatblättern. Spätestens wenn der nachhaltige To-Go Kaffeebecher schön im Auto ausgelaufen ist, ist es auch mit der guten Laune vorbei... Daher sollte man ruhig mal in hochwertige, hübsche Gefäße investieren. Es macht zehn Mal mehr Spaß, wenn alles an Ort und Stelle bleibt. Zudem spart man damit tagtäglich richtig viel Müll.


Interview mit Jan Patzer von Avoidwaste

Was habt Ihr denn vor der Gründung von Avoidwaste gemacht und wie seid Ihr zu Eurem Label gekommen? 

Ich habe Avoidwaste zusammen mit Can gegründet. Wir waren Kommilitonen im Wirtschaftsstudium. Ethisches Denken wurde im Studium leider zu oft ausgeklammert, das hat uns damals zusammengebracht. Durch gemeinsame Reisen nach Asien hat sich unser Bewusstsein für das Thema Müllvermeidung geschärft. Der meiste Müll ist einfach unnötig und das sieht man an jeder Ecke, sobald man das Problem erkannt hat, genauso wie neue Ideen den Müll zu verringern oder zu vermeiden. So sind wir zu Avoidwaste gekommen: Wir wollten aufklären, eine Plattform für den Austausch darstellen und Alternativen schaffen, die messbar nachhaltig sind. Vor der Gründung war ich in einer Unternehmensberatung angestellt. Can hat in einem Food Startup und als freier Redakteur gearbeitet.

Was bedeutet für Dich ganz persönlich Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit bedeutet für mich, Dinge zu erschaffen, die der Umwelt und unserer Gesellschaft mehr zurückgeben, als diese nehmen und so zu handeln, dass das Leben zukünftiger Generationen durch unser Handeln nicht zum Schlechten beeinflusst wird. Hierbei müssen alle drei Säulen der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden: die ökologische, ökonomische und soziale Dimension.

Nach welchen Kriterien nehmt ihr andere Labels in euren Shop auf? Was ist euch dabei wichtig?

An erster Stelle steht das Thema Müllvermeidung im Fokus unserer Marke. Wir möchten Produkte anbieten, die den Konsument*innen einen Mehrwert im Alltag bieten, welche im Alltag häufig verwendet werden und welche sich durch Langlebigkeit auszeichnen. Hierbei halten wir vor allem nach Produkten in den Kategorien To Go, Haushalt und Küche sowie Bad und Pflege Ausschau. Meistens fällt genau hier der meiste Müll an. Beim Produkt selbst achten wir auf die Verwendung von erdölfreien, recycelten und recycelbare Materialien sowie meist auf eine lokale Herstellung in Deutschland oder Europa. Viele Labels im Shop sind befreundete Startups, die die gleiche Mission wie wir verfolgen und auf ähnliche Kriterien in der Produktentwicklung achten.

2020 ist ja leider das “Corona” Jahr. Wie hart hat euch das als kleines Label getroffen?

Glücklicherweise haben wir einen Online-Shop, der von den Schließungen des Einzelhandels nicht betroffen war. Anfangs haben wir dennoch Anfang 2020 einen deutlichen Rückgang im Umsatz gespürt. Wir denken, dass Konsument*innen vor allem in den ersten Monaten sehr vorsichtig waren, da niemand gut auf die Situation vorbereitet war bzw. man nicht wusste, was auf uns zukommen wird. Gegen Ende des Jahres hat sich das wieder etwas normalisiert und wir haben versucht unsere Händler*innen und das Partnernetzwerk so gut es ging zu unterstützen.

Glaubt Ihr, wir bekommen das Thema "Müll" in den nächsten Jahren in den Griff oder ist das ein unlösbares Problem?

Wir hoffen, dass wir es in der Gesellschaft zumindest besser beherrschen werden und wieder dahin kommen, dass sich jede*r bewusst darüber ist, dass Müll von uns Menschen gemacht ist und wir einen Wandel selbst in der Hand haben.

Euer Label beschäftigt sich ja damit Müll im Alltag zu vermeiden. Wie steht Ihr zum Thema "Zero Waste"? Findet Ihr, dass das machbar ist? 

Wir denken, dass es nicht zwingend notwendig ist. Wenn jede*r kleine Schritte geht und weniger Müll im Alltag entstehen lässt und zudem in der Industrie daran gearbeitet wird, Produkte in den Umlauf zu bringen, die am Ende des Lebenszyklus wiederverwertet statt verbrannt zu werden, gehen wir bereits große Schritte. Es ist nicht notwendig, auf Dinge verzichten zu müssen und auf einen kompletten zero waste Alltag umzusteigen, sondern vielmehr darum, bewusster zu konsumieren und sich über die Konsequenzen bewusst zu sein. Dann bringt das Thema auch mehr Spaß, wodurch mehr Menschen mitmachen.

Ich möchte meinen Alltag nachhaltiger gestalten. Mit was fange ich denn am Besten an, wenn ich wirklich Anfänger auf dem Gebiet bin? 

Viele fürchten sich vor der Frage, da das Thema Nachhaltigkeit zwar aller munde ist, es jedoch auch schnell überfordern kann, da man sich nicht in der Tiefe mit allen Details auseinandersetzen kann. In unserem Blogbeitrag zum Thema nachhaltige Produkte gehen wir genau hierauf ein und geben drei Fragen an die Hand, die den Einstieg leichter machen: Hat das Produkt einen Mehrwert? Wo kommt es her? Wo geht es hin?

Ich und mein Alltag sind schon ganz ok bezüglich Nachhaltigkeit. Welchen Trick 17 könnt Ihr mir noch verraten, den ich vielleicht noch gar nicht kenne?

Hmm, wie steht es mit dem Joghurtdeckel am Joghurtbecher? :) Viele denken wir sind in Deutschland Recycling-Weltmeister. In Wirklichkeit können aber viele der Produkte, die im Gelben Sack bzw. in der Gelben Tonne landen, nicht aufbereitet werden. Ein Grund ist der Joghurtdeckel: Dieser ist aus Aluminium, daher erkennt die Sortieranlage den Becher als Aluminium, wodurch er aussortiert wird. Daher: Den Deckel immer komplett abtrennen, dann wird der Plastikbecher auch als solcher erkannt und richtig sortiert bzw. verwertet.

Euer Büro habt Ihr im Havfen Hannover - einem Kreativzentrum, an dem neue Ideen für tolle Innovationen entstehen. Wie entscheidend ist die Arbeitsumgebung für Euch? Was mögt Ihr daran und nutzt Ihr gerne? 

Der Austausch mit anderen kreativen Menschen ist unglaublich wertvoll. Oftmals hat man selbst eine Lösung nicht direkt zur Hand und jemand in der Community kann aushelfen. Es ist auch sehr motivierend zu sehen, dass jedes Startup vor ähnlichen Herausforderungen steht und man sich gut unterstützen kann. Zudem ist es super die Werkstatt des Hafvens nutzen zu können, wodurch wir Produkte im 3D Drucker ausprobieren und Prototypen selbst herstellen können.

Ihr veranstaltet auch regelmäßig Events im Havfen. Um was geht es da so? Warum macht Ihr das zusätzlich zu Eurer Arbeit für Avoidwaste? Das ist ja nicht selbstverständlich!

Wir können das Problem nicht alleine lösen. Um die Klimakrise zu bewältigen, müssen alle an einem Strang ziehen und mehr und mehr Menschen inspiriert und auf die Reise mitgenommen werden. Hierfür sind Events und Veranstaltungen enorm wichtig, um eine Plattform für den gegenseitigen Austausch zu bieten.


Was gibt es alles von Avoidwaste und wo bekommt man die tollen Produkte?

Haushalt & Küche

  • Aufbewahrung
  • Edelstahl
  • Glas
  • Kaffee
  • Lunchbox
  • Seifen
  • Strohhalme
  • Trinkbecher
  • Trinkflaschen
  • Waschbeutel
  • Weizenstroh

Bad & Pflege

  • Accessoires
  • Bambus
  • Deodorant
  • Lippenbalsam
  • Waschbeutel
  • Zahnbürsten
  • Zahnpasta

Unverpackt Einkaufen

  • Aufbewahrung
  • Lunchbox
  • Obstnetz
  • Tragetaschen
  • Weizenstroh

Schlusswort

Wie haltet Ihr es mit der Nachhaltigkeit? Versucht Ihr es mit kleinen Schritten und steht steht eher am Anfang oder seid Ihr richtige Profis? Ich pack mir dann mal nen heißen Tee in meinen To-Go-Becher von Avoidwaste und gehe eine Runde die Sonne genießen =)

Liebe Nachhaltigkeits-Grüße
Kerstin


Photo Credit: Avoidwaste

 

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